Veröffentlicht am März 15, 2024

Die Lösung für saisonalen Lagerkollaps liegt nicht in starren, teuren Mietverträgen, sondern in der radikalen Variabilisierung Ihrer Logistikkosten durch On-Demand-Lagerlösungen.

  • Bezahlen Sie nur für den Lagerplatz, den Sie tatsächlich nutzen (Pay-per-Pallet), um Fixkosten drastisch zu senken.
  • Stellen Sie sicher, dass Ihr externer Speicher über API-Schnittstellen nahtlos in Ihr ERP-System integriert werden kann, um die Kontrolle zu behalten.

Empfehlung: Priorisieren Sie Logistikpartner, die monatliche Kündigungsfristen und eine transparente Kostenstruktur ohne versteckte Mindestlaufzeiten bieten.

Das Weihnachtsgeschäft boomt, die neue Sommerkollektion trifft ein oder eine große Marketingaktion übertrifft alle Erwartungen – und plötzlich platzt Ihr Lager aus allen Nähten. Für viele E-Commerce-Händler ist dieses Szenario ein wiederkehrender Albtraum. Die übliche Reaktion ist oft ein panischer Anruf bei einem Immobilienmakler, um schnell zusätzliche Lagerfläche zu finden. Das Ergebnis sind meist langfristige, teure Mietverträge für eine Fläche, die Sie nur wenige Monate im Jahr wirklich benötigen. Dieses gebundene Kapital fehlt Ihnen an anderer Stelle, um in Ihr Wachstum zu investieren.

Andere versuchen, das Problem durch Improvisation zu lösen, indem sie Garagen anmieten oder Gänge zustellen, was zu Ineffizienz, Bestandsverlusten und Sicherheitsrisiken führt. Diese Ansätze behandeln jedoch nur das Symptom, nicht die Ursache: ein starres Logistikmodell in einem dynamischen Marktumfeld. Doch was wäre, wenn der Schlüssel nicht darin liegt, *mehr* Lagerraum zu besitzen, sondern *intelligenter* auf schwankenden Bedarf zu reagieren? Der Kern einer modernen Logistikstrategie ist die Kosten-Elastizität – die Fähigkeit, Ihre Lagerkapazität und die damit verbundenen Kosten synchron zu Ihrem tatsächlichen Verkaufsvolumen zu skalieren.

Dieser Artikel bricht mit der traditionellen Denkweise starrer Lagerhaltung. Wir zeigen Ihnen, wie Sie durch eine agile, bedarfsgerechte Auslagerung nicht nur Kosten sparen, sondern Ihre gesamte Lieferkette widerstandsfähiger und wettbewerbsfähiger machen. Von der Wahl des richtigen Abrechnungsmodells über die nahtlose technische Integration bis hin zur Aufrechterhaltung der Bestandskontrolle – entdecken Sie die operativen Mechanismen, die es Ihnen ermöglichen, jede saisonale Spitze souverän zu meistern, ohne sich in langfristigen Verpflichtungen zu verlieren.

Dieser Leitfaden ist modular aufgebaut, um Ihnen gezielte, praxisnahe Lösungen für die häufigsten Herausforderungen bei der Bewältigung von Lagerengpässen zu bieten. Jeder Abschnitt liefert Ihnen konkrete Strategien, um Ihre Logistik agiler und kosteneffizienter zu gestalten.

Warum Sie nur für belegte Palettenstellplätze zahlen sollten

Ein fester Mietvertrag für ein Lager ist wie ein Fitnessstudio-Abo, das Sie bezahlen, aber nur im Sommer nutzen: ineffizient. Der größte Hebel zur Kostenoptimierung bei saisonalen Spitzen liegt in der Variabilisierung Ihrer Lagerkosten. Statt eine feste Quadratmeterzahl für 12 Monate zu bezahlen, ermöglicht Ihnen das Pay-per-Use-Prinzip, nur für die Kapazität zu zahlen, die Sie tatsächlich in Anspruch nehmen. Das gängigste Modell hierfür ist die Abrechnung pro belegtem Palettenstellplatz und pro Tag oder Woche. So atmen Ihre Lagerkosten synchron mit Ihrem Geschäftsvolumen.

Dieser Ansatz transformiert einen Fixkostenblock in eine variable Betriebsausgabe. Wenn Ihr Bestand nach der Hochsaison wieder sinkt, reduzieren sich Ihre Kosten automatisch, ohne dass Sie leere Flächen subventionieren. Branchenanalysen bestätigen das immense Potenzial: Laut einer Untersuchung können Unternehmen durch On-Demand-Warehousing ihre Lagerkosten um bis zu 40% reduzieren, insbesondere während kurzfristiger Nachfragespitzen. Diese freigesetzte Liquidität kann direkt in Marketing, Produktentwicklung oder Personal investiert werden.

Die Wahl des richtigen Abrechnungsmodells hängt von Ihrer Warenstruktur ab. Während das Pay-per-Pallet-Modell ideal für standardisierte Güter ist, kann für sperrige oder unregelmäßig geformte Waren eine volumenbasierte Abrechnung pro Kubikmeter sinnvoller sein. Der folgende Vergleich zeigt die Unterschiede.

Vergleich verschiedener Abrechnungsmodelle für flexible Lagerung
Abrechnungsmodell Beste Anwendung Kostenstruktur Flexibilität
Pay-per-Pallet Standardisierte Güter, E-Commerce Variable Kosten pro Palette Sehr hoch
Pay-per-Cubic-Meter Sperrige/irreguläre Ware Volumenbasierte Abrechnung Hoch
Zonenmiete mit Überlauf B2B-Handel mit Grundbedarf Fixe Basis + variable Spitzen Mittel

Letztendlich geht es darum, Ihr Lager nicht als statischen Kostenfaktor, sondern als dynamisches, skalierbares Werkzeug zu betrachten. Fragen Sie potenzielle Partner gezielt nach diesen flexiblen Abrechnungsmodellen und fordern Sie eine transparente Aufschlüsselung aller variablen Kosten.

Wie schnell können Sie 50 Paletten auslagern, wenn Ihr Hauptlager platzt?

Wenn der LKW mit der dringend erwarteten Ware vor der Tür steht, aber im Lager kein einziger Stellplatz mehr frei ist, zählt jede Minute. Operative Agilität ist in solchen Momenten keine theoretische Kennzahl, sondern die entscheidende Fähigkeit, einen logistischen Kollaps abzuwenden. Die Frage ist nicht nur, *ob* Sie auslagern können, sondern *wie schnell*. Ein professioneller Flex-Storage-Anbieter sollte in der Lage sein, eine Notfallauslagerung von 50 Paletten innerhalb von 24 bis 48 Stunden zu realisieren. Dies ist jedoch nur möglich, wenn die Prozesse vorbereitet sind.

Der Schlüssel zur Geschwindigkeit liegt in der Vorbereitung vor der Krise. Ein vorab geschlossener Rahmenvertrag mit einem Logistikpartner definiert bereits alle Konditionen und Ansprechpartner. Genauso wichtig ist die digitale Vorbereitung: Wenn Artikelstammdaten wie Abmessungen, Gewicht und Artikelnummern bereits digital vorliegen und die Paletten mit standardisierten NVE/SSCC-Etiketten versehen sind, kann der Wareneingang im externen Lager automatisiert und blitzschnell erfolgen. Die Buchung des Transports und des Zeitfensters für die Anlieferung erfolgt dann oft mit wenigen Klicks über ein Online-Portal.

Gabelstapler bewegt Paletten in einem modernen Distributionszentrum bei Notfallauslagerung

Wie diese Szene andeutet, ist eine schnelle Auslagerung das Ergebnis präziser Planung und eingespielter Prozesse. Der Gabelstaplerfahrer kann nur dann effizient arbeiten, wenn die IT-Systeme im Hintergrund bereits wissen, welche Palette wohin gehört. Ohne diese Vorbereitung wird aus einer schnellen Notlösung ein tagelanges Chaos aus manueller Datenerfassung und Abstimmungsproblemen.

Evaluieren Sie potenzielle Partner daher nicht nur nach dem Preis, sondern vor allem nach ihren Prozessen für eine ungeplante, schnelle Einlagerung. Fragen Sie nach konkreten Zeitfenstern und den technischen Voraussetzungen, um Ihre operative Widerstandsfähigkeit zu gewährleisten.

Lohnt sich die Anmietung von Garagenparks für Handelsvertreter?

Auf den ersten Blick scheint die Anmietung einer Garage oder eines kleinen Containers in einem Garagenpark eine günstige und unkomplizierte Lösung für die Lagerung von Warenproben, Messematerial oder Saisonartikeln zu sein. Insbesondere für Handelsvertreter oder kleine Handwerksbetriebe wirkt dies verlockend. Doch diese vermeintliche Sparlösung birgt erhebliche rechtliche und finanzielle Risiken, die oft übersehen werden. Professionelle Self-Storage-Lösungen für Geschäftskunden sind fast immer die wirtschaftlichere und sicherere Wahl.

Das größte Problem ist die rechtliche Grauzone. Die meisten Mietverträge für private Garagen schließen eine gewerbliche Nutzung explizit aus. Dies hat gravierende Folgen im Schadensfall. Wie Experten warnen, kann dies bei einem Diebstahl, Brand oder Wasserschaden zum vollständigen Verlust des Versicherungsschutzes führen. Die OHRA Regalsysteme bringen es in ihrem Leitfaden auf den Punkt:

Die meisten Garagenmietverträge schließen eine gewerbliche Nutzung aus. Im Schadensfall kann dies zu erheblichen Haftungsproblemen führen.

– OHRA Regalsysteme, Leitfaden Lagerarten und Branchen

Darüber hinaus fehlen Garagenparks essenzielle Merkmale, die für eine professionelle Lagerung notwendig sind: Klimakontrolle zum Schutz empfindlicher Waren, 24/7-Zugänglichkeit und vor allem ein adäquater Versicherungsschutz. Eine vergleichende Analyse unterstreicht diesen Punkt deutlich.

Fallbeispiel: Garagenparks vs. professionelle Self-Storage-Lösungen

Eine Analyse von Smartbox für Geschäftskunden zeigt, dass professionelle Self-Storage-Lösungen trotz potenziell höherer Grundkosten langfristig wirtschaftlicher sind. Der inkludierte Versicherungsschutz, die flexible Skalierbarkeit der Mietfläche und das deutlich reduzierte Diebstahlrisiko durch Videoüberwachung und Zugangskontrollen kompensieren die Mehrkosten. Insbesondere für Handelsvertreter und Handwerksbetriebe, deren Waren einen hohen Wert darstellen, ist die Investition in eine sichere und konforme Lagerlösung entscheidend für die Risikominimierung.

Bevor Sie also den nächstbesten Garagenstellplatz anmieten, kalkulieren Sie die potenziellen Kosten eines Totalverlusts Ihrer Ware. Die Investition in eine professionelle, versicherte und für gewerbliche Zwecke zugelassene Lagerlösung ist keine Ausgabe, sondern eine Absicherung Ihres Geschäftsmodells.

Kündigungsfristen: Worauf Sie bei „flexiblen“ Verträgen achten müssen

Der Begriff „flexibel“ wird im Logistikmarketing inflationär verwendet. Doch wahre Flexibilität zeigt sich nicht in Werbebroschüren, sondern im Kleingedruckten eines Vertrags. Eine kurze Kündigungsfrist – idealerweise monatlich – ist das Herzstück eines agilen Lagervertrags. Sie gibt Ihnen die Freiheit, schnell auf Marktveränderungen zu reagieren, ohne Kapital in ungenutzter Fläche zu binden. Doch viele Verträge, die als „flexibel“ beworben werden, enthalten Klauseln, die diese Agilität untergraben.

Die häufigste Falle ist eine versteckte Mindestvertragslaufzeit. Ein Vertrag kann eine Kündigungsfrist von nur vier Wochen bewerben, diese aber erst nach einer initialen Laufzeit von sechs oder zwölf Monaten gewähren. Ebenso gefährlich sind automatische Verlängerungsklauseln, die den Vertrag ohne explizite, fristgerechte Kündigung um ein weiteres Jahr verlängern. Achten Sie auch auf einseitige Preisanpassungsrechte, die es dem Anbieter erlauben, die Kosten während der Laufzeit willkürlich zu erhöhen, sowie auf hohe „Exit-Kosten“ für die Rückgabe Ihrer Waren oder die Migration Ihrer Daten am Vertragsende.

Eine echte flexible Partnerschaft basiert auf Transparenz und Fairness. Ein seriöser Anbieter wird keine langen Laufzeiten erzwingen, weil er von der Qualität seiner Dienstleistung überzeugt ist. Branchenstudien untermauern die Bedeutung dieser strategischen Flexibilität: Es ist belegt, dass Unternehmen, die flexible Lagermanagement-Strategien implementieren, ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern und Kosten um bis zu 30% senken können. Diese Einsparungen werden jedoch durch starre Vertragsklauseln schnell zunichtegemacht.

Bevor Sie unterschreiben, prüfen Sie den Vertrag auf die folgenden „Red Flags“:

  • Versteckte Mindestvertragslaufzeiten trotz „flexibler“ Werbung
  • Automatische Verlängerungsklauseln ohne explizite Kündigung
  • Einseitige Preisanpassungsrechte des Anbieters
  • Hohe Exit-Kosten für Datenmigration bei Vertragsende
  • Fehlende Definition der Offboarding-Fristen für die Warenrückgabe

Fordern Sie daher immer einen Vertragsentwurf an und lesen Sie ihn sorgfältig durch, oder lassen Sie ihn rechtlich prüfen. Die wahre Flexibilität eines Angebots misst sich an der Freiheit, die es Ihnen lässt, wenn sich Ihre Pläne ändern.

Wie integrieren Sie ein temporäres Außenlager in Ihr Bestands-System?

Ein externes Lager ist nur dann eine wertvolle Ergänzung, wenn es nahtlos in Ihre bestehenden Prozesse integriert ist. Die größte Herausforderung ist dabei die System-Interoperabilität: Wie stellen Sie sicher, dass Ihr Warenwirtschafts- (ERP) oder Lagerverwaltungssystem (WMS) jederzeit einen akkuraten, konsolidierten Überblick über die Bestände an allen Standorten hat? Eine manuelle Bestandsführung per E-Mail oder Excel-Listen ist nicht nur extrem zeitaufwendig, sondern auch eine massive Fehlerquelle, die zu Fehlverkäufen oder unnötigen Nachbestellungen führt.

Die Integrationstiefe hängt von der technologischen Reife Ihres Unternehmens und Ihres Logistikpartners ab. Die Spanne reicht von einfachen, aber fehleranfälligen Methoden bis hin zu vollautomatisierten Echtzeit-Lösungen. Ein gängiger Mittelweg ist der Austausch von CSV-Dateien über einen FTP-Server. Wesentlich robuster und schneller ist jedoch die Anbindung über standardisierte Schnittstellen wie EDI (Electronic Data Interchange) oder, noch besser, moderne APIs (Application Programming Interfaces).

Eine API-Schnittstelle ist der Goldstandard für die flexible Lagerhaltung. Sie ermöglicht einen bidirektionalen Datenaustausch in Echtzeit. Das bedeutet: Sobald im externen Lager eine Palette vereinnahmt wird, ist der Bestand sofort in Ihrem ERP-System sichtbar und für den Verkauf verfügbar. Umgekehrt wird ein Verkaufsauftrag aus Ihrem Onlineshop direkt an das WMS des externen Lagers übermittelt, um den Versandprozess anzustoßen. Dies minimiert manuelle Eingriffe und die damit verbundenen Fehler drastisch.

Die folgende Übersicht zeigt die Vor- und Nachteile der verschiedenen Integrationsstufen, die Ihnen helfen, die passende Lösung für Ihr Unternehmen zu finden.

Die vier Integrationsstufen für Außenlager
Integrationsstufe Komplexität Geschwindigkeit Fehleranfälligkeit Kosten
Manuelle Listen (E-Mail) Niedrig Langsam Hoch Minimal
CSV-Dateien (FTP) Mittel Mittel Mittel Gering
EDI-Anbindung Hoch Schnell Niedrig Mittel
API-Schnittstellen Mittel Echtzeit Sehr niedrig Mittel-Hoch

Klären Sie daher vor der Wahl eines Partners dessen technische Fähigkeiten. Fragen Sie explizit nach verfügbaren API-Dokumentationen und Referenzprojekten. Eine Investition in eine saubere Schnittstelle zahlt sich durch Effizienz, Genauigkeit und Skalierbarkeit um ein Vielfaches aus.

Wie RFID-Tags das Zählen von 1000 Artikeln von Tagen auf Minuten verkürzen

Bestandsgenauigkeit ist die Währung der Logistik. In einem Multi-Lager-Setup, insbesondere mit einem externen Partner, ist die regelmäßige und schnelle Inventur entscheidend, um die Kontrolle zu behalten. Die traditionelle Methode – manuelles Scannen von Barcodes – ist langsam, fehleranfällig und in einem dynamischen Umfeld kaum praktikabel. Die Lösung für dieses Problem ist die Radio-Frequenz-Identifikation (RFID), eine Technologie, die die Inventur revolutioniert.

Im Gegensatz zu einem Barcode, der eine direkte Sichtverbindung zum Scanner benötigt, kann ein RFID-Tag aus mehreren Metern Entfernung und ohne Sichtkontakt ausgelesen werden. Hunderte von Tags können gleichzeitig erfasst werden. Anstatt jede einzelne Kiste oder Palette mühsam zu scannen, kann ein Mitarbeiter mit einem mobilen RFID-Lesegerät durch einen Gang gehen und den Bestand einer ganzen Regalreihe in Sekunden erfassen. An Toren installierte Lesegeräte (Gates) können sogar vollautomatisch jede ein- und ausgehende Palette registrieren.

Der Effizienzgewinn ist enorm. Studien von führenden Anbietern wie Dematic belegen, dass automatische Lagersysteme mit RFID die Inventurzeiten um bis zu 90% reduzieren können. Was früher Manntage kostete, wird in Minuten erledigt. Diese Geschwindigkeit ermöglicht häufigere Inventurzyklen (Cycle Counting), was zu einer permanent hohen Bestandsgenauigkeit führt und Differenzen zwischen dem physischen Bestand und dem ERP-System proaktiv verhindert.

Die Technologie wird noch leistungsfähiger in Kombination mit anderen Automatisierungslösungen. Moderne kollaborative Roboter (Cobots), ausgestattet mit RFID-Lesern, können autonom durch das Lager navigieren und Inventuraufgaben ohne menschliches Eingreifen durchführen. Dies ist besonders bei saisonalen Spitzen von Vorteil, da die Technologie flexibel für unterschiedliche Aufgaben eingesetzt werden kann, ohne zusätzliches Personal schulen zu müssen. Die Investition in RFID ist somit nicht nur eine Maßnahme zur Effizienzsteigerung, sondern auch ein wichtiger Schritt zur Automatisierung und Skalierbarkeit Ihrer Logistikprozesse.

Wenn Sie also über eine Auslagerung nachdenken, erkundigen Sie sich, ob potenzielle Partner RFID-fähig sind. Diese Fähigkeit ist ein klares Indiz für einen technologisch fortschrittlichen und auf Effizienz ausgerichteten Logistikdienstleister.

Luftpolster oder Packpapier: Was ist günstiger pro Kubikmeter Füllvolumen?

In einem externen Lager zahlen Sie für Volumen und Zeit. Jeder eingesparte Kubikmeter und jede beschleunigte Minute im Verpackungsprozess schlägt sich direkt in Ihren Kosten nieder. Die Wahl des richtigen Füllmaterials ist daher keine Nebensache, sondern eine strategische Entscheidung zur Kostenoptimierung. Während Packpapier traditionell weit verbreitet ist, bieten moderne On-Demand-Luftpolstersysteme signifikante Vorteile in Bezug auf Kosten pro Volumen, Lagerplatzbedarf und Verarbeitungsgeschwindigkeit.

Der entscheidende Faktor ist das Füllvolumen pro Euro. Luftpolsterfolie besteht zu 99 % aus Luft. Die Systeme produzieren die Polster erst bei Bedarf direkt am Packplatz aus flachen Folienrollen. Im Vergleich dazu benötigt geknülltes Packpapier ein Vielfaches an Material, um das gleiche Volumen zu füllen, was die Kosten pro Kubikmeter in die Höhe treibt. Biologisch abbaubare Verpackungschips sind zwar eine umweltfreundliche Alternative, aber oft die teuerste Option in der Anschaffung.

Ein weiterer, oft unterschätzter Kostenfaktor ist der Lagerplatzbedarf für das Füllmaterial selbst. Eine einzige Rolle Luftpolsterfolie kann das Volumen von Dutzenden Säcken Packchips oder Stapeln von Packpapier ersetzen. In einem flexiblen Lager, in dem jeder Stellplatz Geld kostet, ist diese Platzersparnis ein direkter finanzieller Gewinn. Hinzu kommt die Verarbeitungsgeschwindigkeit: Moderne Luftpolstersysteme produzieren Füllmaterial schneller, als ein Mitarbeiter Papier knüllen kann. Dies reduziert die Zeit pro Paket und steigert den Durchsatz am Packtisch – ein entscheidender Vorteil in der Hochsaison.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass On-Demand-Luftpolster in den meisten E-Commerce-Szenarien die wirtschaftlichste Wahl sind: Sie bieten niedrige Kosten pro Kubikmeter, benötigen minimalen Lagerplatz und ermöglichen eine sehr schnelle Verarbeitung bei gleichzeitig hohem Schutz für die Ware. Packpapier bleibt eine gute Option für schwere oder scharfkantige Produkte, ist aber in der Regel teurer und langsamer in der Handhabung.

Besprechen Sie die Optionen mit Ihrem Logistikpartner. Ein guter Dienstleister wird Sie nicht nur bei der Lagerung, sondern auch bei der Optimierung Ihrer Verpackungsprozesse beraten, um Ihre Gesamtkosten zu senken.

Das Wichtigste in Kürze

  • Saisonale Spitzen erfordern Kosten-Elastizität, keine starren Mietverträge. Zahlen Sie nur für die genutzte Kapazität.
  • Wahre Flexibilität zeigt sich in kurzen, monatlichen Kündigungsfristen und transparenten Verträgen ohne versteckte Kosten.
  • Eine nahtlose Systemintegration via API ist entscheidend, um die Kontrolle über Bestände in externen Lagern zu behalten und Fehler zu minimieren.

Wie beseitigen Sie Differenzen zwischen ERP-System und physischem Lagerbestand?

Die Auslagerung von Beständen an einen oder mehrere externe Standorte erhöht die Komplexität der Bestandsführung exponentiell. Die größte Gefahr: Es entstehen Differenzen zwischen dem digitalen Bestand in Ihrem ERP-System und dem realen, physischen Bestand in den verschiedenen Lagern. Solche Abweichungen führen unweigerlich zu „Phantom-Beständen“, Fehlverkäufen und unzufriedenen Kunden. Absolute Kontrolle und Transparenz sind daher kein Luxus, sondern die Grundlage für ein funktionierendes Multi-Lager-Setup.

Der Schlüssel zur Beseitigung von Differenzen ist eine proaktive und datengestützte Kontrollstrategie. Warten Sie nicht auf die jährliche Stichtagsinventur, um Fehler zu finden. Implementieren Sie stattdessen eine permanente Inventurmethode wie das Cycle Counting. Hierbei werden Bestände in kurzen, regelmäßigen Zyklen gezählt, anstatt alles auf einmal. Ein bewährter Ansatz ist die ABC-Analyse, bei der hochwertige A-Artikel täglich oder wöchentlich, und C-Artikel seltener gezählt werden. Dies konzentriert den Aufwand dort, wo das finanzielle Risiko am größten ist.

Die Zusammenarbeit mit dem externen Partner ist hierbei entscheidend. Etablieren Sie gemeinsame, standardisierte Zählprotokolle und definieren Sie klare Prozesse für die Meldung und Klärung von Abweichungen. Moderne Warenwirtschaftssysteme, die durch präzise Prognosen unterstützt werden, helfen dabei, saisonale Schwankungen vorherzusagen und Bestände effizienter zu steuern. Wie Experten von VCA Logistik betonen, können Unternehmen durch den Einsatz moderner Analyse-Tools ihre Bestände präziser steuern. Regelmäßige, beispielsweise monatliche, Abstimmungsmeetings sind unerlässlich, um nicht nur Differenzen zu korrigieren, sondern auch deren Ursachen zu analysieren und die Prozesse kontinuierlich zu verbessern.

Ihr Plan zur permanenten Bestandskontrolle: Cycle Counting im Multi-Lager-Setup

  1. Priorisierung festlegen: Führen Sie eine ABC-Analyse durch, um Ihre wertvollsten Artikel (A-Artikel) zu identifizieren. Planen Sie für diese tägliche oder wöchentliche Zählzyklen.
  2. Protokolle abstimmen: Erstellen Sie gemeinsam mit Ihrem externen Logistikpartner ein standardisiertes Zählprotokoll, das für alle Standorte verbindlich ist.
  3. Technologie nutzen: Implementieren Sie eine WMS-Lösung, die eine Echtzeit-Synchronisation der Bestandsdaten zwischen allen Lagern und Ihrem ERP-System ermöglicht.
  4. Regelmäßige Meetings ansetzen: Planen Sie monatliche Abstimmungsmeetings mit Ihrem Partner, um festgestellte Abweichungen zu analysieren und systematische Fehlerquellen zu eliminieren.
  5. Genauigkeit messen: Definieren Sie die Bestandsgenauigkeit (Inventory Record Accuracy) als zentrale Kennzahl (KPI) und verfolgen Sie deren Entwicklung, um den Erfolg Ihrer Maßnahmen zu messen.

Die Aufrechterhaltung der Bestandskontrolle über mehrere Standorte hinweg ist eine strategische Herausforderung. Vertiefen Sie Ihr Wissen darüber, wie Sie Abweichungen systematisch eliminieren können.

Eine agile Lagerstrategie bedeutet nicht, die Kontrolle abzugeben. Im Gegenteil: Sie erfordert robustere, datengestützte Kontrollmechanismen. Fordern Sie von Ihrem Logistikpartner volle Transparenz und die technologischen Mittel, um jederzeit die volle Hoheit über Ihren wertvollsten Besitz zu behalten: Ihren Warenbestand.

Geschrieben von Jens Jens Hoffmann, Logistikmeister und Experte für Lagerlogistik, Intralogistik und Arbeitssicherheit. 18 Jahre Erfahrung in der Planung und operativen Leitung von Hochregallagern und Fulfillment-Centern.